Natürlich ist der Tod in der Öffentlichkeit auch nach zehn Jahren Hospizarbeit in Helmstedt noch immer ein Tabuthema, wissen die Koordinatorin Stefanie Schuh und der Vorsitzende Dr. Joachim Scherrieble des Vereins „Hospizarbeit Helmstedt“. Aber deshalb will man noch lange nicht die Köpfe in den Sand stecken, sondern weiter daran arbeiten, die wichtige Arbeit des Vereins publik zu machen und in breiterer Öffentlichkeit über das Tabuthema Tod zu sprechen.
„Zehn Lichter zu zehn Jahren Hospizarbeit“ heißt es daher in diesem Jahr, in dem der Verein, der am 25. August 2006 gegründet wurde, sein „kleines“ Jubiläum feiert. Das zehn Punkte zählende „Geburtstagsprogramm“ könnte dabei nicht abwechslungsreicher sein. Von einer Löffelliste und Infoständen über einen Poetry-Slam, von Jugendlichen gedrehte Filme oder einem Buch, das nicht nur das Wirken der Hospizarbeit beschreibt, sondern Ängste und Tabus anspricht, bis zur Besinnlichkeit, Trauer in Bewegung und einem Festgottesdienst mit dem Landesbischof im Kaiserdom und einem zukunftsweisenden Projekt „Garten der Stille“ kreisen alle Programmpunkte um das Thema „Begleitet“. Denn: „Begleitet ist ein Begriff, der zu uns passt wie kein anderer, bringt er doch alles, was wir machen auf den Punkt“, so Scherrieble. „Wir haben in zehn Jahren eine Struktur des Begleitens aufgebaut“, ergänzt er. Stefanie Schuh freut sich indes auf den ersten Programmpunkt, der am Sonnabend, 28. Mai, auf der Agenda steht. In der Helmstedter Fußgängerzone wollen die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen des Vereins mit Passanten ins Gespräch kommen und über die Arbeit informieren. „Ich bin gespannt, ob der Tod dann immer noch so ein Tabuthema ist wie vor zehn Jahren“, freut sich Schuh auf die Reaktionen der Bevölkerung auf die Infos zu den Themen „Sterben, Tod und Trauer“, die an diesem Sonnabend weitergegeben werden sollen. Neu gestartet ist bereits am Freitag der Internetauftritt des Vereins, der unter www.hospizarbeit-helmstedt.de zu finden ist.
Quelle: www.helmstedter-sonntag.de, 15.05.2016